Die 4 und 7 Ps des Marketings: Den neuesten Marketing-Mix verstehen

Die 4 und 7 Ps des Marketings: Den neuesten Marketing-Mix verstehen

In der Welt des Marketings sind sowohl die 4 Ps als auch die 7 Ps wesentliche Rahmenwerke, die von Unternehmen verwendet werden, um effektive Marketingstrategien zu entwerfen und umzusetzen.

Die 4 Ps, auch Marketing-Mix genannt, wurden erstmals in den 1960er Jahren von E. Jerome McCarthy als Rahmenwerk eingeführt, um Unternehmen bei der Erstellung eines umfassenden Marketingplans zu unterstützen. Während das 4-P-Modell seit Jahrzehnten ein klassischer Grundpfeiler im Marketing ist, baut das 7-P-Modell auf den Grundelementen auf und fügt drei zusätzliche Ps hinzu, um spezifische Aspekte dienstleistungsbasierter Branchen abzudecken.

In diesem Leitfaden werden wir uns mit den 4 und 7 Ps des Marketings befassen und ihre Bedeutung für die Entwicklung einer erfolgreichen Marketingstrategie verstehen.

Die 4 Ps des Marketings

Die 4 und 7 Ps des Marketings: Den neuesten Marketing-Mix verstehen

1. Produkt

Das erste P im Marketing-Mix ist „Produkt“. Es bezieht sich auf die materiellen oder immateriellen Güter und Dienstleistungen, die ein Unternehmen seinen Kunden anbietet. Der Produktaspekt des Marketings umfasst das Verständnis der Merkmale, Vorteile und Alleinstellungsmerkmale des Produkts sowie seiner Gesamtqualität und Verpackung.

Zu den wichtigsten Überlegungen in der Produktkategorie gehören:

  1. Produkt-Eigenschaften: Was sind die besonderen Merkmale und Funktionalitäten des Produkts? Wie hebt es sich von der Konkurrenz ab?
  2. Produkt Vorteile: Wie erfüllt das Produkt die Bedürfnisse und Wünsche des Zielmarktes? Welche Probleme löst es für Kunden?
  3. Produktqualität: Ist das Produkt hochwertig und entspricht es den Kundenerwartungen? Wie schneidet es im Vergleich zu ähnlichen Produkten auf dem Markt ab?
  4. Branding: Wie wird das Produkt gebrandet? Stimmt das Markenimage mit den Werten des Unternehmens und der Zielgruppe überein?
  5. Verpackung: Wie ist das Produkt verpackt? Spricht die Verpackung den Zielmarkt an und verbessert sie das gesamte Kundenerlebnis?
  6. Produktlebensdauer: Wo steht das Produkt in seinem Lebenszyklus (Einführung, Wachstum, Reife oder Niedergang) und wie wirkt es sich auf Marketingstrategien aus?

Beispiel:

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das Smartphones herstellt. Bei ihrem neuesten Produkt legen sie den Fokus auf innovative Funktionen, wie eine hochwertige Kamera mit fortschrittlicher Bildstabilisierung, langer Akkulaufzeit und einem schlanken Design. Das Produkt ist als Premium-Gerät gekennzeichnet und die Verpackung ist sowohl ästhetisch ansprechend als auch umweltfreundlich. Die Marketingstrategie betont die einzigartigen Eigenschaften des Produkts und seine Fähigkeit, Fotografie-Enthusiasten und technikaffine Verbraucher anzusprechen.

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2. Preis

Das zweite P im Marketing-Mix ist „Preis“. Die Preisgestaltung ist ein entscheidender Aspekt des Marketings, der sich direkt auf den Umsatz, die Rentabilität und die Marktpositionierung eines Unternehmens auswirkt. Die Preisstrategie sollte mit dem Wertversprechen des Produkts, dem Zielmarkt und der Wettbewerbslandschaft übereinstimmen.

Zu den wichtigsten Überlegungen in der Preiskategorie gehören:

  1. Preisstrategie: Wird das Produkt als Premium-, Mittelklasse- oder budgetfreundliches Produkt positioniert? Welcher Preisansatz (kostenbasiert, wertbasiert, wettbewerbsbasiert) wird verwendet?
  2. Preisziele: Was sind die Preisziele des Unternehmens? Ist das Ziel, Gewinne zu maximieren, Marktanteile zu gewinnen oder einen neuen Markt zu erschließen?
  3. Wahrgenommener Wert: Wie nehmen Kunden den Wert des Produkts im Verhältnis zum Preis wahr? Ist der Preis angesichts der gebotenen Vorteile angemessen?
  4. Rabatte und Sonderangebote: Wird das Unternehmen Rabatte, saisonale Sonderangebote oder Sonderangebote anbieten, um Kunden anzulocken?
  5. Preiselastizität: Wie empfindlich reagieren Kunden auf Preisänderungen? Werden sich Preisänderungen erheblich auf die Nachfrage auswirken?

Beispiel:

Eine neu eingeführte Premium-Kaffeemarke beschließt, ihre Produkte als High-End-Produkte zu positionieren und richtet sich an Kaffeeliebhaber, die einzigartige und exotische Aromen schätzen. Die Preisstrategie konzentriert sich auf eine wertorientierte Preisgestaltung und betont die außergewöhnliche Qualität und seltene Beschaffung von Kaffeebohnen. Das Unternehmen bietet zeitlich begrenzte Aktionen Um Erstkunden anzulocken, bleiben die langfristigen Preise aufgrund des mit der Marke verbundenen wahrgenommenen Wertes jedoch höher.

3. Ort (Verteilung)

Das dritte P im Marketing-Mix ist „Ort“. Damit sind die Vertriebskanäle und -methoden gemeint, die ein Unternehmen nutzt, um seinen Kunden seine Produkte oder Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Denn die richtige Vertriebsstrategie sorgt dafür, dass das Produkt effizient und bequem den Zielmarkt erreicht.

Zu den wichtigsten Überlegungen in der Kategorie „Ort“ gehören:

  1. Vertriebskanäle: Wird das Produkt über Einzelhändler, Großhändler, Direktvertrieb, E-Commerce-Plattformen oder eine Kombination dieser Kanäle verkauft?
  2. Geographische Abdeckung: In welchen Regionen oder Standorten wird das Produkt verfügbar sein? Wird es auf bestimmte Gebiete beschränkt oder weltweit verkauft?
  3. Bestandsverwaltung: Wie verwaltet das Unternehmen seinen Lagerbestand und stellt sicher, dass die Produkte für die Kunden jederzeit verfügbar sind?
  4. Logistik und Transport: Welche Transport- und Logistikmethoden werden verwendet, um Produkte an Kunden zu liefern? Wie wird das Unternehmen den Versand und die Abwicklung abwickeln?
  5. Physische Standorte: Wenn das Unternehmen physische Geschäfte oder Outlets hat, wo werden diese angesiedelt sein? Wie ist das Layout und die Atmosphäre des Ladens?
  6. Online-Präsenz: Wie wird das Unternehmen Online-Plattformen und digitales Marketing nutzen, um Kunden zu erreichen und zu binden?

Beispiel:

Eine Modemarke beschließt, ihre Produkte über eine Kombination aus stationären Einzelhandelsgeschäften und einer E-Commerce-Website zu verkaufen. Das Unternehmen eröffnet Flagship-Stores an erstklassigen Einkaufsstandorten in Großstädten, um den Kunden ein luxuriöses Einkaufserlebnis zu bieten. Darüber hinaus investiert die Marke in eine E-Commerce-Website, die ihr gesamtes Produktsortiment präsentiert und es Kunden aus allen Regionen ermöglicht, Online-Einkäufe mit Lieferung an die Haustür zu tätigen.

4. Förderung

Das vierte P im Marketing-Mix ist „Promotion“, das alle Aktivitäten umfasst, die darauf abzielen, das Produkt im Zielmarkt zu kommunizieren und zu bewerben. Werbung spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Markenbekanntheit, beim Erzeugen von Interesse und beim Ankurbeln des Umsatzes.

Zu den wichtigsten Überlegungen in der Kategorie „Werbung“ gehören:

  1. Werbung: Wie wird das Unternehmen seine Produkte bewerben? Welche Werbekanäle (TV, Radio, Print, Digital, Social Media) werden genutzt?
  1. Öffentlichkeitsarbeit (PR): Wie wird das Unternehmen sein öffentliches Image verwalten und eine positive Publizität schaffen? Wird es Medienarbeit, Sponsoring oder Veranstaltungen betreiben?
  2. Verkaufsförderung: Welche Verkaufsförderungstaktiken (Gutscheine, Rabatte, Wettbewerbe) wird das Unternehmen einsetzen, um Kaufanreize zu schaffen?
  3. Persönlicher Verkauf: Wird das Unternehmen ein Vertriebsteam einsetzen, um mit Kunden in Kontakt zu treten und das Produkt direkt zu verkaufen?
  4. Digitales Marketing: Wie wird das Unternehmen seine digitalen Marketingkanäle (soziale Medien, E-Mail-Marketing, Content-Marketing) nutzen, um die Zielgruppe zu erreichen?
  5. Integrierte Marketingkommunikation (IMC): Wie wird das Marketingteam verschiedene Marketingkanäle koordinieren, um eine konsistente Botschaft zu übermitteln?

Beispiel:

Ein Softwareunternehmen bringt ein neues Produktivitätstool auf den Markt, das sich an Fachleute und Unternehmen richtet. Die Werbestrategie umfasst digitale Marketingkampagnen auf Social-Media-Plattformen, Suchmaschinen und branchenspezifischen Websites. Das Unternehmen investiert außerdem in Content-Marketing und erstellt Blog-Beiträge und Video-Tutorials, um die Fähigkeiten des Tools zu demonstrieren. Darüber hinaus führt das Vertriebsteam personalisierte Produktdemos für potenzielle Kunden durch und demonstriert die Vorteile der Software für ihre spezifischen Bedürfnisse.

Die 7 Ps des Marketings

Das 7 PS Marketing ist eine erweiterte Version des ursprünglichen 4 Ps-Modells. Es wurde später eingeführt, um der Komplexität bestimmter Branchen und Dienstleistungen Rechnung zu tragen. Die zusätzlichen drei Ps konzentrieren sich auf Elemente, die für Dienstleistungsunternehmen besonders relevant sind:

5. Menschen

In dienstleistungsorientierten Branchen bezieht sich der Personenaspekt auf das Personal, das direkt mit Kunden interagiert. Dazu gehören die Schulung, Fähigkeiten und Einstellung der Mitarbeiter, da diese eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung des Serviceerlebnisses spielen.

6. Verarbeiten

Das Prozesselement umfasst die Systeme und Verfahren, die die Servicebereitstellung steuern. Es umfasst die Schritte zur Bereitstellung des Service, Kundeninteraktionsprozesse und Serviceeffizienz.

7. Physische Beweise

Dieses Element bezieht sich auf die materiellen Elemente, die den Dienst darstellen. Dazu gehören die physische Umgebung, in der der Service erbracht wird, sowie alle konkreten Elemente, die das Serviceerlebnis unterstützen.

Hauptunterschiede zwischen den 4 Ps und 7 Ps des Marketings

Neuester Marketing-Mix

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Modellen liegt im Umfang und im Fokus:

  1. Anwendbarkeit: Die 4 Ps des Marketings sind sowohl auf produktbasierte als auch auf dienstleistungsbasierte Unternehmen weit verbreitet. Es bietet einen breiten und universellen Rahmen für die Entwicklung von Marketingstrategien. Andererseits sind die 7 Ps relevanter und umfassender für dienstleistungsbasierte Branchen, in denen Kundenerfahrung und Servicebereitstellung eine entscheidende Rolle spielen.
  2. Einbeziehung von Serviceelementen: Die 7 Ps gehen die einzigartigen Herausforderungen des Dienstleistungsmarketings an, indem sie Menschen, Prozesse und physische Beweise einbeziehen. Diese Elemente sind im Produktmarketing nicht so relevant, wo der Fokus in erster Linie auf den greifbaren Eigenschaften des Produkts liegt.
  3. Servicedifferenzierung: Die 7 Ps betonen die Bedeutung der Kundeninteraktion und die Rolle der Mitarbeiter bei der Erbringung hochwertiger Dienstleistungen. Es erkennt an, dass sich Dienstleistungsunternehmen durch das Serviceerlebnis von anderen abheben. Diese Erfahrung wird stark von den beteiligten Personen und Prozessen beeinflusst.
  4. Customer Experience: Während beide Modelle die Kundenperspektive berücksichtigen, rücken die 7 Ps das Kundenerlebnis als Differenzierungsfaktor für serviceorientierte Unternehmen stärker in den Vordergrund.

4 vs. 7 Ps des Marketings: Welches Modell sollten Sie verwenden?

Die Wahl zwischen den 4 Ps und 7 Ps des Marketings hängt von der Art Ihres Unternehmens und der Branche ab, in der Sie tätig sind:

  • Produktbasierte Unternehmen: Für Unternehmen, die sich hauptsächlich auf physische Produkte konzentrieren, bietet das 4-Ps-Modell eine solide Grundlage für die Entwicklung von Marketingstrategien. Es umfasst wesentliche Elemente wie Produktdesign, Preisgestaltung, Vertrieb und Werbung.
  • Dienstleistungsorientierte Unternehmen: Für dienstleistungsorientierte Unternehmen, insbesondere in Branchen wie dem Gastgewerbe, dem Gesundheitswesen oder professionellen Dienstleistungen, bieten die 7 Ps einen umfassenderen Ansatz. Sie sorgen für eine ganzheitliche Betrachtung von Faktoren, die sich direkt auf das Kundenerlebnis auswirken.
  • Hybride Unternehmen: Einige Unternehmen bieten eine Kombination aus Produkten und Dienstleistungen an. In solchen Fällen kann ein hybrider Ansatz von Vorteil sein, der relevante Elemente beider Modelle einbezieht.

Um es für Sie einfacher zu machen:

  • Verwenden Sie das 4 PS Marketing wann:
    • Sie vermarkten hauptsächlich physische Produkte.
    • Ihr Unternehmen dreht sich um produktzentrierte Strategien.
    • Sie möchten ein prägnantes und unkompliziertes Modell für die Entscheidungsfindung im Marketing.
  • Verwenden Sie das 7 PS Marketing wann:
    • Sie sind in einer Dienstleistungsbranche tätig oder bieten immaterielle Dienstleistungen an.
    • Ihre Marketingbemühungen drehen sich stark um Kundenerlebnisse und -interaktionen.
    • Sie benötigen ein umfassenderes Framework, das servicespezifische Aspekte abdeckt.

Letztendlich betonen beide Modelle die Bedeutung der Kundenzentrierung, des Verständnisses der Zielmärkte und der Bereitstellung von Mehrwert für die Kunden. Die Wahl zwischen beiden hängt von der Branche, dem Geschäftsschwerpunkt und den spezifischen Marketingherausforderungen ab, die Sie angehen möchten.

Zusammenfassung

Die 4 Ps und 7 Ps des Marketings sind zwei leistungsstarke Frameworks, die Unternehmen bei der Entwicklung effektiver Marketingstrategien unterstützen können. Wir haben gelernt, dass die 4 Ps Produkt, Preis, Ort und Werbung sind, während die 7 Ps Personen, Prozesse und physische Beweise hinzufügen.

Was die Anwendbarkeit betrifft, sind die 4 Ps ein guter Ausgangspunkt für Unternehmen, die Produkte verkaufen. Sie können Unternehmen dabei helfen, über die Eigenschaften und Vorteile ihrer Produkte nachzudenken, wie sie ihre Preise wettbewerbsfähig gestalten, wo sie sie vertreiben und wie sie sie bei ihrer Zielgruppe bewerben können.

Die 7 Ps sind ein umfassenderes Rahmenwerk, das für Unternehmen nützlich ist, die Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Sie fügen der Mischung Menschen, Prozesse und physische Beweise hinzu. Mit Menschen sind die Menschen gemeint, die im Unternehmen arbeiten und mit Kunden interagieren. Unter Prozess versteht man die Systeme und Verfahren, die das Unternehmen zur Bereitstellung seiner Produkte oder Dienstleistungen verwendet. Physische Beweise beziehen sich auf die greifbaren Elemente des Unternehmens, wie etwa das Branding, die Website und die physischen Standorte.

Welchen Rahmen Sie auch wählen, es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es bei effektivem Marketing um mehr geht, als nur das Befolgen einer Formel. Es geht darum, Ihre Zielgruppe zu verstehen, Marktforschung durchzuführen und einen kundenorientierten Ansatz zu entwickeln. Durch den Einsatz des richtigen Marketing-Mix können Sie überzeugende und maßgeschneiderte Strategien entwickeln, die Ihre Geschäftsziele erfüllen und den langfristigen Erfolg am Markt vorantreiben.

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