Färberei in Konya-cho, Kanda

STICHWORTE

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Zu Hiroshiges Zeiten konnte jeder, der Edo kannte, die drei bekanntesten Wahrzeichen der Stadt erkennen: den fernen Fuji, die Burg Chiyoda und die Nihon-Brücke. So lässt die Einbindung der in das Stadtbild eingebetteten Burg und des Mount Fuji am Horizont keinen Zweifel daran, dass es sich um eine Edo-Szene handelt. Aber während diese Merkmale in den Darstellungen der Hauptstadt selbstverständlich waren, war es Hiroshiges Innovation, den Blickwinkel inmitten der vom Wind verwehten Textilien der Trocknungsplattform eines Färbers zu positionieren. Er sieht Edo von Konya-cho aus, einer Straße im Handwerkerviertel der Stadt, in der sich alle professionellen Tuchfärber versammelt haben. Die im Wind hängenden Stoffstreifen sollen zu Tenugui (oder Handtüchern) geschnitten werden, die Männer um den Kopf binden während des Herbstfestes. Wir wissen also, dass hier der Herbst abgebildet ist und das Festival in der Nähe ist. Auch hier werden die dynamischen Formen des Vordergrundthemas durch Croping virtuell auf den Betrachter geschoben. Das Nebeneinander von Textilien in verschiedenen Größen, die wie Banner hängen, verleiht der Komposition einen lebendigen Rhythmus. Ein kleiner Vogel, der alleine mitten am Himmel fliegt, sorgt für eine pikante Note.

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