Brot...
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.. die geschichte von den drei groschen .. in
Gotha lebte einmal ein armer straenkehrer der tat seine arbeit und
kümmerte sich sonst um gar nichts .. nun geschah es, dass eines tages
der fürst des weges kam und ihm bei der arbeit zusah .. der fragte ihn: "sage mir, lieber mann, welchen lohn bekommst du für diese schwere arbeit?" .. "ach", sagte der straenkehrer, "ich bekomme täglich drei groschen" .. da wunderte sich der fürst und fragte, wie man denn mit einem so kargen lohn leben könne .. "wenn es nur darum ginge", sagte der straenkehrer, "so wäre das noch nicht so schlimm .. doch von den drei groschen gebe ich einen zurück, einen leihe ich, und erst vom dritten lebe ich" .. das
verstand der fürst nicht .. es wollte ihm nicht in den sinn, wie man
von drei groschen noch einen zurückgeben und einen verleihen könne ..
und wieder fragte er den straenkehrer, wie er das denn mache .. "euer
gnaden", sagte der arme mensch, "es ist so: ich pflege meinen vater,
denn er ist alt .. dem gebe ich zurück, was er an mir gutes getan hat ..
weiter habe ich einen kleinen sohn .. dem leihe ich, dass er mir im
alter zurückgebe, und von dem dritten groschen lebe ich selbst" .. "du
bist ein braver mann", sagte der fürst .. "sieh, ich habe zu hause zehn
ratgeber, und alle sind mit ihrem hohen lohn nicht zufrieden .. jetzt
will ich ihnen erzählen, was ich von dir gehört habe .. sollten sie zu
dir kommen und von dir des rätsels lösung wissen wollen, so schweige,
bis du mich wiedersiehst! .. erst dann darfst du reden" .. als der fürst zu seinem schloss kam, lie er seine räte zu sich kommen und sagte zu ihnen: "es
lebt in meinem land ein mensch, der erhält nur drei groschen tageslohn
.. von diesen drei groschen tilgt er eine schuld, leiht einem anderen
und lebt selbst davon .. und er beklagt sich nicht, da ihr so klug seid,
sagt mir, wie das möglich ist .. wenn ihr es aber bis übermorgen nicht
wisst, jage ich euch davon" ..
die räte gingen hinweg und überlegten und überlegten, doch fanden sie
des rätsels lösung nicht, so vergingen der erste und der zweite tag ..
am dritten tag begegneten sie dem armen straenkehrer, der die straen
räumte, und weil sie keinen ausweg mehr sahen aus ihrer not, fragten sie
ihn um rat .. er schwieg, denn er hatte ja dem fürsten sein wort
gegeben .. sie aber lieen nicht nach mit drängen und bitten und gaben
ihm endlich etliche groschen .. auf den groschen aber war des fürsten
bild abgedruckt .. kaum hatte der straenkehrer auf dem groschen den
fürsten wiedergesehen, als er ihnen des rätsels lösung nannte .. da
dankten ihm die räte sehr, gingen zum schloss und erzählten dem fürsten,
wie es möglich sei, mit drei groschen zu leben .. der fürst erzürnte,
weil er meinte, dass der straenkehrer sein wort nicht gehalten habe,
und er lie ihn kommen .. "weshalb hast du nicht geschwiegen?" herrschte er ihn an .. "du solltest schweigen, bis du mich wiedersehen würdest" .. der straenkehrer lächelte und verneigte sich ein wenig .. "herr",
sagte er, "ich habe dich ja wiedergesehen .. die groschen trugen dein
bild unter die menschen .. und da die räte mir einen groschen reichten,
warst du auf meiner hand .. doch höre mich noch weiter an .. du zürnst
ihnen, weil sie hohen lohn verlangen .. Zürne dir doch lieber selbst;
denn ist nicht der lohn, den du für dich selbst verlangst, am höchsten?
.. siehe, für die drei groschen säubere ich die straen .. für dein
vieles geld beschmutzt du die straen, die plätze, die menschen .. ich
tue den menschen für meine drei groschen gutes - du tust ihnen für
deinen reichtum nur schlechtes .. hast du also recht, deine räte so zu
schelten?" .. der
fürst schwieg still,
auch die räte schwiegen still, der straenkehrer aber ging wieder an
seine arbeit, und bis an sein lebensende hatte er täglich nur drei
groschen zum leben .. wenn der fürst fortan dem straenkehrer begegnete,
schaute er fort .. denn er wollte nicht mehr mit ihm sprechen ....
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